Doku ZDF history „Himmelsstürmerinnen – Deutsche Fliegerinnen“:
Elly Beinhorn, Hanna Reitsch, Beate Uhse und Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg hatten sich als erfolgreiche Pilotinnen einen Namen gemacht – weit über Deutschlands Grenzen hinaus: Elly Beinhorn beeindruckte die Öffentlichkeit mit Weltumrundungen. Hanna Reitsch hatte mit dem Segelflug begonnen und stellte mehrere Weltrekorde auf. Melitta von Stauffenberg testete als hochbegabte Flug-Ingenieurin ihre eigenen Entwicklungen. Und die spätere Unternehmerin Beate Uhse war Deutschlands erste Stunt-Fliegerin.
Doch Mitte der 30er Jahre war die unbeschwerte Zeit vorbei: Selbstbewusste, engagierte Fliegerinnen passten nur bedingt in das von den Nationalsozialisten propagierte Frauenbild. Die Pilotinnen mussten sich entscheiden: Entweder sie stellten ihre Flugkünste in den Dienst der Luftwaffe und riskierten dabei täglich ihr Leben oder sie blieben am Boden. Hanna Reitsch arrangierte sich, testete Maschinen für die Luftwaffe und schreckte bei Kriegsende auch nicht davor zurück, „Kamikaze“-Einsätze zu propagieren. Beate Uhse trat in die Luftwaffe ein und wurde im Range eines Hauptmanns Überführungsfliegerin. Melitta von Stauffenberg unternahm als Testfliegerin bis zu 15 Stürzflüge täglich – mehr als je ein anderer Pilot. Nur Elly Beinhorn entschied sich gegen die Luftwaffe und durfte nach Kriegsbeginn keine Flüge mehr unternehmen.
Die Dokumentation erzählt auch vom privaten Glück der vier Frauen, das bei allen nur von kurzer Dauer war: Beate Uhses Ehemann, ihr Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse, kam während des Krieges beim Flugzeugstart ums Leben, Elly Beinhorns Mann, der berühmte Rennfahrer Bernd Rosemeyer, verunglückte tödlich mit seinem Rennwagen und Melitta von Stauffenberg wurde kurz vor Kriegsende auf der Suche nach ihrem im KZ inhaftierten Mann Alexander abgeschossen.
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.