Fiorenza De Bernardi, 1928 als Tochter eines Luftwaffenoffiziers geboren, wurde eine der einflussreichsten Pilotinnen Italiens und verstarb am 6. Dezember 2025 im Alter von 97 Jahren.
Ihr außergewöhnlicher Weg begann früh: Nach dem ersten Flugunterricht wurde der Solo-Flug zum prägenden Schlüsselerlebnis. Bereits 1951 erhielt sie ihre ersten Fluglizenzen. Sie avancierte zur ersten Gletscherpilotin Italiens und sammelte im Laufe ihrer Karriere über 6.500 Flugstunden in verschiedenen Maschinen. Ein wichtiger Meilenstein war ihre Tätigkeit als Pilotin (später Kommandantin) für Fluggesellschaften wie Aertirrena. Ein Autounfall zwang sie zur vorzeitigen Beendigung ihrer aktiven Fluglaufbahn.
Mut und Selbstbestimmung in einer Männerwelt
In der männerdominierten Branche setzte De Bernardi neue Maßstäbe. Sie bekannte sich offen zu ihrer Identität und setzte selbstbewusst Akzente – wie das bewusste Tragen eines Rocks im Cockpit – als Statement.
Ihr Engagement reichte über die eigenen Flüge hinaus: Als Präsidentin der Associazione Donne dell’Aria (ADA) und durch ihre Mitarbeit in internationalen Pilotinnenverbänden förderte sie aktiv Frauen in der Luftfahrt. Zudem forschte sie zu den speziellen Herausforderungen und physiologischen Auswirkungen des Fliegens auf Frauen. Ihre entschlossene Haltung manifestierte sich auch in der Entscheidung, keine Kompromisse zwischen Karriere und Familie einzugehen.
Fiorenza De Bernardi blieb bis zuletzt eine wegweisende Figur. Ihr Lebenswerk ist ein leuchtendes Beispiel für Mut, Selbstbestimmung und Fortschritt und inspiriert Generationen von Frauen, die ihren Weg in die Luftfahrt suchen.
Hier ein kurzes Interview, in der Fiorenza über ihr Leben erzählt.